Viel Lob für König Lear

04.07.2023

„Charlotte Schwab als König Lear ist ein Ereignis ... Das sollte man nicht versäumen“.
(HR 2 Frühkritik)

„Angst vor Shakespeare? Das ist in Tina Laniks packender, präzise strukturierter Inszenierung von „King Lear“ überhaupt nicht nötig, denn die Regisseurin erzählt in ihrem Debüt bei den 72. Bad Hersfelder Festspielen die Geschichte um den alternden König und seinen Freund und Berater Graf Gloucester sehr geradlinig und psychologisch motiviert. ... Überhaupt fesselt der Bad Hersfelder Lear nicht nur durch das rundum stimmige Konzept von Tina Lanik, sondern auch durch eine überzeugende Ensembleleistung, in der neben der einfach wunderbaren Charlotte Schwab jeder Darsteller seine Rolle profiliert herausarbeiten kann.“ (Die Deutsche Bühne)

„Diesen König spielt in Tina Laniks Inszenierung bei den Bad Hersfelder Festspielen eine Frau – Charlotte Schwab. Aber keine Sorge. Die Regisseurin macht aus ihrem Familien- und Polit-Drama keine Gender-Arie. Lanik hat auf Schwab als Hauptdarstellerin bestanden, weil sie einfach alle Register der Schauspielkunst beherrscht.
Es war tatsächlich eine großartige Wahl, wie sich bei der Premiere ... herausgestellt hat. Schwab steht auf der riesigen Bühne in der Stiftsruine mehr als nur ihren Mann: Sie zeigt eine überragende Präsenz, Kraft und Wandlungsfähigkeit, an manchen Stellen sogar Schalk und Humor, wie man sie nur selten auf der Bühne erlebt. Erstaunlicherweise spielt sie die anderen Darsteller aber nicht an die Wand, sondern macht etwa Karin Röver, Nora Buzalka und Friederike Ott als die drei Töchter oder Max Herbrechter als Gloster und Phillip Henry Brehl sowie Bijan Zamani als seine Söhne stark, wodurch eine harmonische Ensembleleistung gelingt.“
(FAZ)

„Tina Lanik inszeniert einen intensiven, auch bedrückenden Abend. Den durchweg exzellenten Schauspielern folgt man gern in die Seelenwindungen ihrer Figuren, in deren meist selbst verschuldetes Unglück. So entstehen in reichlich drei Aufführungsstunden einige große Theatermomente ... „
(HNA)

 „Es lohnt sich, aufmerksam und genau hinzusehen, um möglichst keine Sekunde zu verpassen, denn oft sind es kleine Szenen, die viel über die Charaktere verraten. Als ein Meister der Körperbeherrschung erweist sich zum Beispiel Phillip Henry Brehl. Da reicht schon ein Kippeln auf dem Stuhl am Rand der Bühne, um zu zeigen, welche Verachtung seine Figur Edmund für die feine Gesellschaft hegt, die ihn, den unehelichen Sohn, ausgrenzt. Wie er über die Bühne gleitet, tanzt, intrigiert und die anderen Figuren gegeneinander ausspielt, ist höchst sehenswert.“
(Hersfelder Zeitung)

„Getragen wird das Stück von einer großartigen Darstellerriege ... Allen voran steht Charlotte Schwab, deren Lear – er bleibt in der Inszenierung ein Mann – alle Höhen und Tiefen durchläuft, erst stolz, herrisch und übergriffig ist, dann gebrochen und verzweifelt. Die 70-Jährige verkörpert den Patriarchen mit Wucht, zeigt auch dessen Verletzlichkeit gegen Ende hin ...“
(Fuldaer Zeitung)

„Es ist ein langer und es ist ein eindrücklicher Premierenabend, den die Besucher bei den Bad Hersfelder Festspielen erleben. Mit „König Lear“ war dem Publikum in der vollbesetzten Stiftsruine laut Ankündigung von Intendant Joern Hinkel eine Mischung aus Politthriller und emotionalem Familiendrama versprochen worden. Und das ist gelungen. ...  Hätte man es nicht gewusst, würde man gar nicht darauf kommen, dass dieser König von einer Frau verkörpert wird. Vom breitbeinigen Gang und Macho-Gehabe am Anfang bis zum wachsenden Wahnsinn und Siechtum am Ende – die 70-jährige Schwab ist in der Titelrolle ein Ereignis. Wenn sie einmal fragt „Bin ich eine Frau, oder was?“ hat Schwab die Lacher natürlich auf ihrer Seite.“  
(Wiesbadener Kurier und andere Zeitungen)

„Am Ende steht ein außergewöhnliches Erlebnis, erfüllt von einem hochkarätigen schauspielerischen Ensemble. Philipp Henry Brehl glänzt als Edmund, Günter Alt als Graf von Kent und Max Herbrechter als Graf von Gloucester. Gleichermaßen überzeugen Katrin Röver (Goneril), Nora Buzalka (Regan) und Friederike Ott (Cordelia). Überragend agiert Charlotte Schwab. Magische Kunst in Shakespeares Welttheater.
(Goslarsche Zeitung/ Braunschweiger Zeitung)

„Langer, frenetischer Schlussapplaus stand am Ende des Premierenabends bei den 72. Bad Hersfelder Festspielen. Tina Lanik hat gezeigt, dass ein "Klassiker" der Theaterliteratur kein verstaubter Stoff sein muss, sondern dass es ein packendes, aktuelles und modernes Drama sein kann.“
(Osthessen News)

Im Bild: Charlotte Schwab als König Lear mit Betrix Doderer, Bettina Hauenschild und Anna Graenzer als Närrinnen.
© Johannes Schembs

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