01.09.2023
Das Ergebnis der 72. Bad Hersfelder Festspiele übertrifft die Erwartungen
Über 90.000 Menschen kommen zu den Veranstaltungen
„Darüber bin ich sehr glücklich“, sagt Festspiel-Intendant Joern Hinkel, „das ist ein hervorragendes Ergebnis, das unsere Erwartungen übertrifft!“ Die Gründe für dieses positive Resultat sieht Joern Hinkel in dem vielschichtigen und abwechslungsreichen Programm mit Theaterstücken, Musicals, Konzerten, Vorträgen, Koch- und Talkshows und der Abschluss-Gala. „Ich freue mich, dass wir mehr und mehr auch junge Zuschauerinnen und Zuschauer für die Festspiele begeistern können. Es ist mir bei der Auswahl der Stoffe immer ein Anliegen, Geschichten zu erzählen, die Menschen ins Theater zu locken, die noch Berührungsängste haben. Ganz oft habe ich in diesem Sommer den Satz gehört:‘ Ich war hier noch nie, weil ich dachte, Theater sei langweilig. Aber jetzt komme ich bestimmt wieder!‘“ Zum ersten Mal in der 72-jährigen Geschichte der Festspiele besuchte ein Oscar-Preisträger die Stiftsruine. Dass Tom Schulman, der Autor des weltweiten Kinoerfolgs „Der Club der toten Dichter“, von Amerika nach Deutschland reiste, um Joern Hinkels Inszenierung anzuschauen, war für den Intendanten ein ganz besonderes Erlebnis.
Viel Lob für die Stücke und das Festspiel-Programm gab es von Publikum und Medien gleichermaßen. Im vergangenen Jahr hatten die Festspiele noch unter Corona-Bedingungen stattgefunden, deswegen lassen sich die Besucherzahlen nicht vergleichen. 2022 hatten über 75.000 Menschen (nun über 90.000) die Veranstaltungen der Festspiele besucht, die Gesamtauslastung lag bei 71 Prozent, in diesem Festspiel-Sommer waren rund 80 Prozent der Plätze belegt. „Wir leben leider immer noch in Krisenzeiten, denn nach dem Aufatmen, dass sich die Corona-Pandemie dem Ende neigt, folgte die hohe Inflation durch den Krieg in der Ukraine. Vor diesem Hintergrund und den schlechten Wetterbedingungen, mit denen wir in diesem Sommer zu kämpfen hatten, ist das Ergebnis noch höher einzustufen“, sagt Joern Hinkel. Auch Bürgermeisterin Anke Hofmann freut sich über das gute Resultat: „Ich habe von den diesjährigen Festspiel-Produktionen in allen Sparten 20 Aufführungen persönlich besucht – und war genauso glücklich und zufrieden wie meine Gäste! Die Besucherinnen und Besucher haben unser kulturelles Angebot gewürdigt und mit großer Freude angenommen – das freut mich sehr. Mein herzlicher Dank für eine erfolgreiche Spielzeit 2023 geht an Joern Hinkel und sein tolles Festspiel-Team sowie an alle Unterstützer und Förderer der Festspiele! Dass wir durch den großen Publikumszuspruch auf der Einnahmenseite besser dastehen, als wir es erhofft hatten, stimmt mich auch optimistisch im Hinblick auf das wirtschaftliche Gesamtergebnis der Festspiel-Saison.“
Die 72. Bad Hersfelder Festspiele wurden in diesem Jahr mit Shakespeares „König Lear“, den die renommierte Regisseurin Tina Lanik inszenierte, mit großem bundesweiten Medieninteresse glanzvoll eröffnet. Viele prominente Gäste konnte Intendant Joern Hinkel zum Start der Festspiele begrüßen: Beim Festakt vor der Eröffnungspremiere sprachen Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der hessische Ministerpräsident Boris Rhein, Festredner war der ehemalige Intendant des Staatstheaters in Kassel, Thomas Bockelmann.
Joern Hinkel freut sich auf die nächsten zwei weiteren Festspiel-Jahre, hat danach aber andere persönliche Pläne
Trotz der Erfolgsbilanz macht Festspiel-Intendant Joern Hinkel eine unerwartete Ankündigung: „Ich habe entschieden, nur noch bis September 2025 als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele tätig zu sein und meinen Vertrag darüber hinaus nicht zu verlängern. Wenn’s am schönsten ist, ist der beste Zeitpunkt für solch einen Entschluss, den ich aus persönlichen Gründen getroffen habe“, sagt Joern Hinkel. Er sei dankbar und stolz auf die bisherigen Erfolge in Bad Hersfeld trotz der Krisenzeiten - wie etwa durch Corona oder die hohe Inflation durch den Krieg in der Ukraine.
Dass er nach 2025 andere Pläne hat, hat er Bürgermeisterin Anke Hofmann in einem konstruktiven und offenen Gespräch bereits vor kurzem mitgeteilt. Routinegemäß tauschen sich Stadt und Intendanz zwei Jahre vor Ablauf des Intendantenvertrages über die personelle Zukunft an der Spitze der Festspiele aus.
Joern Hinkel weiter: „Der Sommer 2025 wird meine achte Saison als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele sein, insgesamt werde ich dann über elf Jahre in der Festspielstadt gewesen sein. Wenn ich auf die jahrzehntelange Geschichte und die Intendanten-Tafel am Eingang der Stiftsruine blicke, bin ich schon wesentlich länger da als die meisten meiner Vorgänger. Nach über zehn Jahren an einem Ort ist es für mich Zeit für etwas Neues.“
Die Bad Hersfelder Bürgermeisterin Anke Hofmann bedauert diesen Entschluss, akzeptiert aber Joern Hinkels persönliche Entscheidung: „Joern Hinkel hat sich bei Kritik und Publikum eine hohe Reputation erworben. Sein Einsatz und seine Kreativität sind maßgeblich dafür, dass Bad Hersfeld seine besondere Stellung im Reigen der deutschen Freilichtbühnen im Hinblick auf Förderung und bundesweite Medienresonanz erfolgreich behaupten konnte. Dafür bin ich Joern Hinkel sehr dankbar - und zugleich überzeugt, dass wir auch in den kommenden zwei Jahren auf sein unermüdliches Engagement für die Bad Hersfelder Festspiele bauen können.“
Joern Hinkel will die nächsten zwei Festspiel-Jahre in Bad Hersfeld genießen: „Ich möchte mit voller Kraft nach vorne schauen und gemeinsam mit der Stadt und allen Unterstützern noch zwei glanzvolle Festspiel-Sommer in Bad Hersfeld veranstalten.“