Komödie nach Aristophanes
Lysistrata
oder Die Fantasie von Frieden
Aristophanes Komödie Lysistrata, verfasst im Jahr 411 v. Chr., ist ein Meisterwerk antiker Satire und zugleich ein frühes Manifest weiblicher Selbstermächtigung und List. In einer Zeit, in der der Peloponnesische Krieg Athen und Sparta verheerte, entwarf der Dichter ein überraschend modernes Szenario ...
26. Juni bis 16. August 2026 • Bad Hersfeld, Deutschland
Lysistrata
oder Die Fantasie von Frieden
Premiere 3. Juli 2026, 21 Uhr
Stiftsruine Bad Hersfeld
Länge: 2 Stunden ohne Pause
Komödie nach Aristophanes
Eine Überschreibung von Amanda Lasker-Berlin
Regie: Marlene Anna Schäfer
Ausstattung: Christin Treunert
"Lysistrata oder Die Fantasie von Frieden“ ist für die Protagonistin, die in einer Welt voller Kriege aufgewachsen ist und diese kaum noch erträgt, bislang Fantasie. Im Bündnis mit anderen Frauen setzt sie einen öffentlichkeitswirksamen Sexstreik durch, taktiert währenddessen aber noch auf anderen politischen Ebenen. Sie und ihre Mitstreiterinnen beschlagnahmen die Kriegskasse, besetzen die Akropolis und Lysistrata debattiert mit dem Ratsherrn. Durch die vielfältigen Protestformen, die auch auf gegnerischer Seite in Sparta angewandt werden, denn die Frauen arbeiten grenzübergreifend zusammen, gelingt tatsächlich der Frieden. Auch wenn sich andeutet, dass dieser nicht von ewiger Dauer sein wird.
Das Stück - im Ursprung eine Komödie von Aristophanes aus dem Jahr 411 v. Chr. zu Zeiten des Peloponnesischen Krieges zwischen Athen und Sparta - erzählt davon, wie Menschen ins Handeln kommen, um die Gesellschaft zu gestalten, von der Macht der Worte und der Diplomatie. Von der Vielfalt des Protests und davon, wie viele verschiedene Stimmen es braucht, um etwas zu verändern. Von Menschen, die die Kraft finden, den Krieg, der sich in alle Bereiche des Lebens eingeschlichen hat, zu vertreiben und es schaffen, sich als Individuen zu begreifen und nicht als Werkzeuge für den Krieg. Das Stück orientiert sich an der antiken Vorlage in der Übersetzung von Erich Fried und bleibt in seiner Struktur - dank der originellen Überschreibung durch die aufstrebende Autorin Amanda Lasker-Berlin - bestehen. Um den Figuren, ihren Beweggründen und ihrem Hintergrund nahe zu kommen, werden innere Monologe angeführt, in denen aus den Schablonen der Stückvorlage nachvollziehbare, psychologische Figuren entstehen.
Chorstellen dienen dazu, zeitübergreifend und universell von Krieg, Diplomatie, Hass und dessen Überwindung zu erzählen. Die Chöre stellen das kollektive Gedächtnis dar, erinnern die Figuren mit konkreten Geschichten, Mythen, Erinnerungen an die Zeit, die vor ihnen war. Sie erzählen berührend und fragmentarisch Erlebnisse aus Kriegen und Verfolgung. Die Chöre funktionieren wie ein großes Gehirn, das, angefeuert von Lysistratas Friedensbemühungen, auch längst verschüttete Erinnerungen wieder aufruft, um sie in den Kontext zu stellen. Durch die Berichte und Gedanken des Chors wird Lysistratas Engagement für den Frieden nachvollziehbar. Durch den Chor wird das, was heute im Jubel um Aufrüstung und Vergrößerung der Streitkräfte ausgeklammert wird, nämlich was Krieg bedeutet, ans Tageslicht geholt.
Der Humor findet sich in den Dialogszenen des Stücks und speist sich aus selbstironischen Haltungen der Figuren. Temporeiche Dialoge zeigen die Konflikte innerhalb der Gruppen auf.
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